Die Wilhelm-Arnoul-Schule in Mörfelden-Walldorf war an ihre Kapazitätsgrenzen gestoßen und entsprach nicht mehr modernen räumlichen und pädagogischen Anforderungen. Die Grundschule wurde daher nicht nur um Klassenräume, Mensa, Aula und Ganztagsbereiche erweitert, sondern auch barrierefrei und mit modernen Jahrgangsclustern fünfzügig ausgebaut. Der zweigeschossige Atriumsbau von 1962 wurde für Verwaltung, Fachklassen und Mensa umgebaut. An der Ostseite wurde ein etwa gleich großer Neubau mit Innenhof in klimaneutraler Holzbauweise für vier Jahrgangscluster ergänzt. Zwischen den beiden Gebäuden vermittelt eine ebenfalls aus Holz errichtete Halle, die den Eingang und das Herz der Schule bildet. Eine Sitzstufentreppe verbindet die beiden Geschosse und wird für Veranstaltungen genutzt. Der von den Nutzerinnen und Nutzern begleitete Planungsprozess führte zu einem kompakt organisierten Erweiterungskonzept, das sowohl den geforderten Nachhaltigkeitsaspekten als auch einer modernen Ganztagsschule gerecht wird.
Die Jury
Die Erweiterung der Wilhelm-Arnoul-Schule in Mörfelden-Walldorf überzeugt durch eine konsequente und logische Weiterentwicklung des Bestandes. Die Eingangshalle beeindruckt als vielfältig nutzbares und Orientierung gebendes, neues Zentrum der Schule. Die Jury freut sich über die Raumund Blickbeziehungen, die eine spielerische, fast experimentelle Nutzung der Jahrgangscluster versprechen und teilweise mit Vorhängen gestaltbar sind. Überzeugend ist auch das für Belichtung und Belüftung wertvolle Atrium mit der Möglichkeit einer effizienten Nachtabkühlung. Vom Nutzungskonzept über die technische Konfiguration bis hin zur Detailausbildung stellt das Projekt einen vorbildlichen Typus künftiger Lernlandschaften dar.