Bewertung der Jury
Das neue Betriebsgebäude spielt mit der Typologie jener väterlichen Scheune, in der die Firmengründer ihre Karriere begonnen hatten. Der schräg gestellte Sockel besteht aus bis zu 50 Zentimeter starken, sogenannten Krustenplatten, die aus einem nahen Granitbruch stammen, und nimmt die Gestaltung der Scheunen aus der Umgebung auf. Das gilt auch für die silbrig schimmernde Holzkonstruktion des Obergeschosses, dessen abwechslungsreicher Ausdruck den Baukörper in die intakte Bebauungsstruktur des Dorfes einbindet. Im Inneren flankieren zwei seitliche Riegel mit Arbeits- und Besprechungsräumen einen großzügigen zentralen, fast sakral anmutenden Mittelgang. Helles Eichenholz, blau bedrucktes Glas und dunkler Stahl bestimmen den Raumeindruck. Anstelle einzelner Bürozellen sind Großraumbüros für die flexiblen Projektgruppen entstanden. Die Softwarescheune steht exemplarisch für einen neuen Regionalismus, der sich nicht nur auf das Bekenntnis zu Ort und Traditionen beschränkt, sondern die Menschen und deren Zukunft mit einbezieht.