Themen

, ,

Meisterliches und Master: Kurzbericht vom BDA-Hochschultag 2019

4. März 2019

Am 4. BDA-Hochschultag am 29. März 2019 im Deutschen Architektur Zentrum DAZ in Berlin führten Hochschullehrer, wissenschaftliche Mitarbeiter, Studierende und Architekten einen Dialog zu Struktur, Inhalt und Methodik des Master-Studiums im Fach Architektur.

Leon Lenk
Leon Lenk

BDA-Präsident Heiner Farwick leitete im vollbesetzten Taut-Saal ins Thema ein, indem er die vorangegangenen drei Hochschultage Revue passieren ließ, und machte deutlich, dass das Masterstudium ein zentraler Bestandteil der Architektenausbildung sein müsse. Er warnte, der Berufsstand der freien Architekten könnte sonst an Bedeutung verlieren. „Ein Architekt muss sein Handwerk meisterlich beherrschen!“ Architekten müssten eine Auffassung, eine Haltung zur Bauaufgabe entwickeln. Persönlichkeit, soziales Bewusstsein, Reife und nicht zuletzt hohe geistige Flexibilität seien Ziele, die es im Masterstudium zu erlernen gelte.

Abteilungsleiterin Monika Thomas aus dem Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat unterstützte dies und äußerte ihre Sorge, die Studierenden würden die Hochschulen möglicherweise inzwischen zu früh verlassen.

Der weitere Verlauf des Hochschultages, moderiert von Andreas Denk und Thomas Welter, widmete sich zunächst der Grundlagenlehre, es referierten die Hochschullehrer Enrique Sobejano und Jasper Cepl, erfrischend ergänzt durch einen Erfahrungsbericht der Karlsruher Studentin Katharina Blümke und durch die Sicht des Architekturbüros als Arbeitgeber auf die Absolventen durch Elke Reichel.

Der Nachmittag widmete sich dann verschiedenen Lehrmethoden im internationalen Kontext. Johannes Schilling benannte seine wesentlichen architektonische Lehrinhalte. Sein Credo: „Was man kann, macht immer Spaß!“ Antje Freiesleben erläuterte, wie sie Methodenkompetenz lehrt, und Felix Waechter unternahm einen Vorgriff auf das Thema des nächste Hochschultags und sprach über Forschung als Studienschwerpunkt, ergänzt durch den Bericht der Absolventin Alida Absolon über ihr egenes Forschungsmodul im Architekturstudium der TU Darmstadt. Heike Kern, unterstützt durch die Studentin Esther Wiens, referierte dann über künstlerische Tätigkeit als Studienschwerpunkt, während schließlich Clemens Bonnen mit einem systematischen Überblick über die seit Bologna uneinheitliche Studien- und Lehrpraxis an deutschsprachigen Hochschulen eine Synthese zu Curricula und Lehrmethoden bot.

Lebhafte Diskussionen begleitete die einzelnen Themenblöcke, in denen sich erneut eine weitgespannte Vielfalt der Auffassungen zum Architekturstudium artikulieren konnte.

In einer schönen Gemeinschaftsaktion selbstgekochte „Architettura Bolognese“ schloss dann den erkenntnisreichen Hochschultag ab.

(-tze)

Ein ausführlicher Bericht von Elina Potratz erschien in der Ausgabe 3/2019 von der architekt.

Das könnte Sie auch interessieren